Faszien sind inzwischen aus ihrem Aschenputtel-Dasein herausgetreten und in aller Munde.
In diesem Artikel möchte ich dir erklären:
- was Faszien überhaupt sind
- welche wichtigen Funktionen sie haben
- was man unter Faszientraining eigentlich genau versteht
- warum auch DU dich unbedingt um deine Faszien kümmern solltest
- und vieles mehr!
Du möchtest die Antworten darauf? Dann lies jetzt unbedingt weiter :)
Bevor du erfährst, warum auch DU unbedingt Faszientraining machen solltest, möchte ich dir erst ein Grundverständnis über Faszien vermitteln. Denn dieses Hintergrundwissen hilft dir dabei, die Bedeutung deiner Faszien besser zu begreifen.
1. Infos rund um Faszien
Was sind Faszien?
Damit du dir unter Faszien etwas mehr vorstellen kannst, starte ich direkt mit einem Vergleich:
Wenn du eine Orange durchschneidest, siehst du weiße Faserchen, die das Fruchtfleisch durchziehen. Genauso fein verästelt weben Faszien ein Netz durch deinen Körper. Sie spielen eine wichtige Rolle für deine Gesundheit und dein Wohlbefinden. Sie verbinden alle Strukturen miteinander und halten deinen Körper zusammen und alle Organe an ihrem Platz.
Welche Aufgaben haben Faszien?
Faszien umhüllen Sehnen, Bänder, Muskeln, aber auch innere Organe wie ein eng anliegender Bodysuit und puffern so die Weichteile. Auch den Muskeln geben sie Form und Stütze. Faszienforscher wie Robert Schleip sagen sogar: „Ohne Faszien würden die Knochen in sich zusammenstürzen.”
Faszien speichern wie ein feuchter Schwamm jede Menge Wasser und etliche Klebestoffe. Das macht sie elastisch und in ihren jeweiligen Schichten gegeneinander verschiebbar. Diese Gleitfähigkeit ist extrem wichtig für Spannung und Dehnbarkeit des Gewebes. Auf dieser Eigenschaft gründet auch die Wirksamkeit des Foam Rolling.
Faszien sind das größte Sinnesorgan im Körper. In den Faszien finden sich sechs Mal so viele Nervenenden als in den Muskeln. Wohlbefinden, aber auch wo du dich im Raum aufhältst, das erfährst du über deine Faszien.
Was ist Faszientraining?
Das Faszientraining umfasst verschiedene Bereiche, die jeweils unterschiedlich auf die Faszien einwirken. Wir sprechen von vier verschiedenen Prinzipien:
- Myofasziale Selbstmassage – Foam Rolling und Triggerpunktmassage
- Fasziales Dehnen – Dehnen langer Muskel-Faszienketten
- Fasziale Elastizität – Schwingen, Federn, Hüpfen und Springen
- Körperwahrnehmung – Sensorische Wahrnehmung als Grundlage jeder Bewegung
Du siehst, es gibt verschiedene Möglichkeiten, deine Faszien zu trainieren. Falls du einen Gruppenkurs besuchen möchtest: Faszienkurs ist also nicht gleich Faszienkurs. Hier solltest du dir weitere Infos einholen, um zu wissen, was genau dich erwartet.
Ich z.B. habe den Schwerpunkt bei meinem Faszienkurs auf die myofasziale Selbstmassage gelegt, also auf die Selbstmassage mittels Faszienrolle und -ball. Hier mehr Infos.
Was bringt faszientraining?
Diese Selbstmassage kann helfen, Verspannungen, Muskelkater und Entzündungen zu lindern und die Beweglichkeit und damit die Leistungsfähigkeit zu steigern. Das macht Foam Rolling zu einem idealen Begleiter für vor und nach dem Training. Aktuelle Studienergebnisse sowie die positiven Erfahrungen von Millionen von Menschen sprechen für das Training mit der Faszienrolle.
Hier einige Vorteile im Überblick:
- Verspannungen/Verklebungen lösen.
- verspannungsbedingte Schmerzen reduzieren und vorbeugen.
- Regeneration verbessern und das Muskelkater-Empfinden herabsetzen.
- unser allgemeines Stressgefühl reduzieren.
- in Kombination mit anderen Interventionen unsere Mobilität nachhaltig verbessern.
- die Beweglichkeit steigern, ohne unsere Leistungsfähigkeit negativ zu beeinträchtigen.
Das Bindegewebe: Zahlen und Fakten
- Jeder Mensch trägt 18-23 Kilogramm Bindegewebe in sich herum
- Das Bindegewebe speichert ein Viertel des gesamten Körperwassers
- Es versorgt Zellen und Organe mit Nahrung
- Es reagiert auf Belastung und Anforderungen und passt sich an
- Das Bindegewebe erneuert sich ständig, allerdings langsam: Nach einem Jahr ist ungefähr die Hälfte der Kollagenfasern ausgetauscht
- Im Alter nimmt der Anteil des Wassers im Bindegewebe ab, und die Kollagenfasern verfilzen zunehmend.
4 Grundfunktionen der Faszien
- Formen: umhüllen, polstern, schützen, stützen, Struktur geben
- Bewegen: Kraft übertragen und speichern, Spannung halten, dehnen
- Versorgen: Stoffwechsel, Flüssigkeitstransport, Nahrung zuführen
- Kommunizieren: Reize und Informationen empfangen und weiterleiten
2. Warum auch du faszientraining machen solltest
Durch das Leben in der modernen Welt sind wir in unserer natürlichen Bewegungsweise eingeschränkt: Wir bewegen uns nicht mehr "artgemäß". Viele Fähigkeiten verkümmern, Büroarbeit etwa erfordert eine falsche verkrampfte Dauerhaltung mit stundenlanger Bewegungslosigkeit.
Selbst das Gehen wird (negativ) beeinflusst, durch Schuhe, die unsere Füße unnatürlich verformen (mehr Infos dazu hier).
Schmerzen im Bewegungsapparat sind heutzutage sehr verbreitet.
Veränderungen und Störungen in den Faszien tragen wahrscheinlich zu sehr vielen solcher Schmerzproblemen und Krankheiten bei – und genau das ist der Grund, warum das Fasziensystem im Körper möglichst gut gepflegt werden sollte.
Das betrifft besonders Menschen, die viel sitzen müssen: Denn Faszien brauchen Bewegung!
Gerade ab der Lebensmitte werden fitte Faszien immer wichtiger. Die gefürchtete Alterssteifigkeit geht darauf zurück, dass das Bindegewebe mit den Jahren und bei mangelndem Training verfilzt.
Auch Stürze und Verletzungen sowie Schmerzen im Bewegungsapparat hängen mit der nachlassenden Beweglichkeit zusammen.
Sind die Faszien dagegen fit, lassen sich eine jugendliche, straffe Körperform und eine elastische Beweglichkeit tatsächlich lange erhalten, Wer also jung bleiben oder wieder jung erden will, tut gut daran, dieses Lebensnetz zu kräftigen.
Denn Organismen funktionieren nach dem Prinzip „use it or loose it“ – nutzen oder verlieren, grob übersetzt. Gerade Knochen, Muskeln, Sehnen, Faszien und auch Nerven werden nach diesem Prinzip im Körper ständig auf- und abgebaut. Was wir nicht brauchen oder regelmäßig beanspruchen, verbucht der Körper als nutzlosen Ballast und baut es ab, um Energie zu sparen. Umgekehrt gilt dafür, dass das erhalten bleibt, was regelmäßig gefordert wird. Im Alter kann man daher durch gezieltes Training sowohl Knochen- als auch Muskelmasse und sogar die Anzahl und die Verknüpfung der Nervenzellen im Gehirn beeinflussen. Und das gilt ebenfalls für die Faszien:
Wer sich nicht bewegt, verklebt!
Wenn Faszien so verfilzen und verkleben, beeinträchtigt das die Muskelarbeit, denn die Faserbündel können nicht mehr richtig gegeneinander gleiten, die Kraftübertragung von Muskel zu Muskel funktioniert nicht mehr reibungslos und die Koordination leidet.
Auch die Körperhaltung leidet, man wird steifer, weil das verfilzte Gewebe weniger elastisch ist. Wie sich herausgestellt hat, haben auch Rückenschmerzpatienten verdickte, verfilzte Lendenfaszien.
3. Möchtest du jetzt mit Faszientraining starten?
Liebend gerne unterstütze ich dich dabei!
Du kannst wählen aus:
Für weitere Infos kannst du direkt auf die einzelnen Punkte klicken.
Ich freue mich, dir zu einem gesünderen und fitteren Leben zu helfen!
Ich hoffe, ich konnte dir ein besseres Verständnis darüber vermitteln:
- was Faszien überhaupt sind
- welche wichtigen Funktionen sie haben
- warum auch DU dich unbedingt um deine Faszien kümmern solltest
Deine Denise :)
Quellen:
- Buch: "Faszien Fitness" von Robert Schleip
- Internet: www.Blackroll.com
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